Bibelgespräch – Themen und Bezüge

Kaplan Albert Reiner hat seit November 2022 nunmehr schon zweimal, nämlich am 24.11. und 15.12.2022, Interessierte mit spannenden Details zu den biblischen Bezügen der Texte der röm.-katholischen Messliturgie versorgt. Es kamen 5 – 9 Teilnehmer*innen aus allen vier Gemeinden unserer Pfarre, besonders aber aus Wieden-Paulaner. Die Teilnehmenden aus anderen Gemeinden hatten es beim ersten Termin etwas schwer, den doch sehr versteckt situierten Theresiensaal im Paulaner Pfarrhaus zu finden. Dank des emsigen Bemühens unseres Baureferenten DI Josef Lang sind aber jetzt an relevanten Stellen Wegweiser an den Türen angebracht, sodass ein Verirren beim Weg zum Veranstaltungsort nicht mehr so leicht möglich sein sollte.

Für diejenigen, die vielleicht gerne gekommen wären, aber aus einem bestimmten Grund verhindert waren, hier eine kleine Kostprobe des bisherigen Inhaltes der Veranstaltung:

Am 24.11. wurde dem Wortlaut des Kreuzzeichens „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ genauer nachgegangen. Zu Beginn und am Ende der Hl. Messe schreiben wir uns dieses dreifaltige Bekenntnis zu Jesus Christus und seinem Erlösungswerk buchstäblich auf den Leib. Der Hauptbezugstext dazu findet sich im Matthäusevangelium (Mt28, 16 – 20), wo Jesus nach seiner Auferstehung den 11 übriggebliebenen Jüngern den Auftrag erteilt, alle Völker zu seinen Jüngern zu machen und sie „auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ zu taufen (Mt 28,19). Dabei wurde im Laufe der Kirchengeschichte aus der Taufe „auf“ den Namen die Taufe „im“ Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Diese Änderung wird in der lateinischen Bibelübersetzung des Hl. Hieronymus gegen Ende des 4. Jh. n. Chr. dokumentiert. 

Am 15.12. standen die liturgischen Formeln „Der Herr sei mit Euch“ und „Kyrie eleison / Herr, erbarme Dich“ im Mittelpunkt des Blickes aus der Hl. Messe in die Bibel: Dabei machte uns Kaplan Reiner unter anderem deutlich, dass es sich bei den Worten „Kyrie eleison“ ursprünglich um einen antik-heidnischen Huldigungsruf für bestimmte Gottheiten, aber auchfür weltliche Herrscher handelte. Im Christentum ist daher die Formel „Herr, erbarme Dich“ nicht nur ein religiöses, sondern in gewisser Hinsicht auch ein politisches Bekenntnis zu Jesus Christus als der obersten Autorität, die Wirkmacht in allen Lebenslagen hat (vgl. Markus 10, 46 -52 und Matthäus 15, 21 – 28, wo Jesus aufgrund seiner messianischen Heilkraft um sein Erbarmen angerufen wird). 

Ein herzliches Willkommen an alle Interessierten zu den weiteren Bibelgesprächsterminen mit Kaplan Albert Reiner, jeweils an einem Donnerstag im Monat um 19:30 im Theresiensaal:

19.1.2023: Gloria – Ehre sei Gott in der Höhe

9.2.2023: Sanctus – Heilig, heilig, heilig

9.3.2023: … nahm das Brot und sagte Dank …

27.4.2023: Vater unser

25.5.2023: Lamm Gottes

15.6.2023: Herr, ich bin nicht würdig

Iris Pioro